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Artikel vom: 27. August 1990


Box ad Kapitulation Hüningen

Die Ortsgeschichte Hüningens


Schusterinsel


Pontonbrücke über den Rhein nach einem Gemeälde von J.J. Schneider 1858


jpl. Mit dem Dorf Grosshüningen am linken Rheinufer und Basel verhielt es sich wie mit einer unerwiderten Liebe: sie konnten zusammen nicht kommen. Hüningen wurde erstmals 828 in einer Schenkungsurkunde erwähnt. Begünstigte war das Kloster St. Gallen. Dann zählt die Ortschronik nicht weniger als 20 «Handänderungen» auf, in deren Folge Basel oder Habsburg jeweils mehrfach Hüningen zum Pfand oder Lehen erhielt. Der Stadt gelang es aber trotz eifrigster Bemühungen nicht, zuletzt nach dem Dreissigjährigen Krieg durch Bürgermeister Johann Rudolf Wettstein, in den Besitz der ehemals habsburgischen Nachbar-Ortschaft zu gelangen.

Grosshüningen war, entgegen der irrigen Auffassung, nie ein «Fischerdorf», sondern ein Sundgauer Bauerndorf, in dem auch Fischer ihre Tätigkeit ausübten.

Grosshüningens Geschichte ist, wie diejenige fast der meisten Sundgauer Dörfer, eine Leidensgeschichte: Neben Not und Entbehrung im Gefolge der während Jahrhunderten beinahe zur Tagesordnung gehörenden kriegerischen Auseinandersetzungen in der Grenzecke, musste es mehrfach Zerstörungen und Plünderungen - zumal im Dreissigjährigen Krieg - über sich ergehen lassen. Immer wieder aber konnten sich die Grosshüninger auf die Stadt Basel verlassen, wo sie nur zu oft hinter deren Mauern Schutz suchen mussten.


Mit dem Bau der Vauban-Festung, der im Winter 1679 begonnen wurde und am Namenstag des auftraggebenden «Sonnenkönigs» Ludwig XIV. am 26. August 1681 eingeweiht wurde, ereilte die Bevölkerung Grosshüningens einen schicksalsträchtigen Befehl: sie wurde zur Umsiedlung nach Neudorf gezwungen. Noch heute erinnert der Orts-Name Village-Neuf, «le village neuf de Grand-Huningue», an den Auszug aus Staatsräson.

Nach der Fertigstellung der Festung benötigte die Garnison Handwerker zum Unterhalt und Händler zur Versorgung mit Lebensgütern. Trotz Steuervergünstigungen und der Einführung eines - allerdings wenig Umsatz abwerfenden - Freimarktes, bevölkerte sich Hüningen zunächst nur mit Neuansiedlern, die «anderswo das Tageslicht scheuten». Die Zivilbevölkerung blieb gemeinhin arm und hatte ständig mit Not, Hunger und Arbeitslosigkeit zu kämpfen.

Erst lange nach der Schleifung der Festung erlebte Hüningen als Folge der Industrialisierung einen wirtschaftlichen Aufschwung, der aber durch die beiden Weltkriege erneut wieder empfindlich gestört wurde, um sich erst in den letzten zwanzig Jahren nachhaltig zu erholen.


Adresse und Öffnungszeiten des Hüninger historischen Museums: Mehr…


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